Die NPD-nahe Gruppe “Bützow wehrt sich” wirbt für den Besuch der “Gänsemarkttage” am Wochenende in Bützow. 2007 zündeten 40 bis 50 Nazis nach dem Stadtfest den Imbiss einer pakistanischen Familie an, die Polizei schritt Medienberichten zufolge erst nach über einer Stunde ein. Auch 2009 randalierten Nazis. Angesichts der aktuellen pogromartigen Vorkommnisse und Übergriffe in Heidenau und anderswo, sollte der “Veranstaltungshinweis” der RassistInnen hellhörig machen. Es muss womöglich noch mehr als sonst mit Übergriffen auf (vermeintliche) Flüchtlinge, Nicht-Weiße und Linke gerechnet werden.
Im Juli letzten Jahres demonstrierten knapp 160 Personen unter dem Motto “Asylwahnsinn stoppen” durch die Stadt, darunter viele mit “Bützow wehrt sich”-T-Shirts. Die Organisation und Durchführung der Demonstration übernahm dabei die “Kameradschaft Bützow” mit Unterstützung der hiesigen NPD.
Bei einem sogenannten “Abendspaziergang” im März diesen Jahres gab es einen versuchten Angriff auf AntifaschistInnen, der in letzter Minute durch einen Reizgaseinsatz der herbeieilenden Polizei abgewendet werden konnte.
Die Facebook-Gruppe “Bützow wehrt sich” war einer der ersten dieser Art aus MV und auch die erste, die “vom Netz auf die Straße” ging. Die Funktion dieser Gruppen und deren Bedeutung für die aktuellen Geschehnisse fasst Patrick Gensing zusammen: “Rassistische Hetze hat sich im Netz fast ungehindert ausgebreitet – und aus den Schlagworten sind wieder Brandsätze geworden.”